Studie

Konsequente Händehygiene kann Leben retten

Eine konsequente Händehygiene senkt die monatliche Sterberate in Pflegeheimen, vor allem in Grippezeiten. Außerdem geht der Einsatz von Antibiotika zurück. Das zeigt eine Studie, an der 26 Pflegeheime in Frankreich teilgenommen haben.

Händehygiene* ist so einfach und wichtig zugleich. Dass konsequentes Händedesinfizieren Leben retten kann, zeigt eine Studie, die das Fachblatt „American Journal of Infection Control“ (AJIC) im Februar 2018 veröffentlicht hat. An der Studie nahmen 26 Pflegeheime in Frankreich teil. In den Einrichtungen, in denen alle Beteiligten am Programm zur konsequenten Händehygiene teilnahmen, lag die monatliche Sterberate mit 2,10 pro hundert Heimbewohner um 30 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe mit 2,65 pro hundert Heimbewohner. Dieses Ergebnis bezieht sich auf den Zeitraum von Januar bis März 2015, als gerade eine große Zahl der Bewohner:innen in den untersuchten Heimen an Grippe erkrankt war.

Zudem waren die Bewohner:innen der Heime, die am Programm zur konsequenten Händehygiene teilnahmen, seltener so schwerwiegend erkrankt, dass eine Antibiotika-Therapie nötig war. Dadurch war es ihnen im gesamten Zeitraum der Studie von April 2014 bis April 2015 möglich, weniger Antibiotika nehmen zu müssen. Wie wichtig die Hygiene-Maßnahmen sind, zeigt die Tatsache, dass der positive Einfluss auf die Sterberate mit dem Ende des Programms zur konsequenten Händehygiene auch wieder endete.

Informationskampagne zu den Hygiene-Richtlinien

Das Programm war in 13 der 26 Heime eingeführt worden und richtete sich sowohl an Mitarbeiter:innen als auch an Heimbewohner:innen und deren Besucher:innen sowie alle externen Dienstleister:innen. Neben einer Informationskampagne mit Plakaten und Veranstaltungen zu den Hygiene-Richtlinien wurden Handseifen im Taschenformat verteilt und neue Seifenspender installiert. Außerdem gab es in jedem der beteiligten Pflegeheime eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Umsetzung der Richtlinien zur Händehygiene beschäftigte und diese den Mitarbeiter:innen der Pflegeheime nahebrachte. Die Kenntnisse des Pflegepersonals wurden zum Beispiel durch ein Online-Quiz überprüft.

„Mit unseren Maßnahmen konnten wir verhindern, dass die Bewohner an Grippe starben“, sagt Laura Temime, eine der Studienautoren und Professorin am Conservatoire National des Arts et Metiers in Paris. Aber weil die Bewohner:innen oft unter mehreren Grunderkrankungen litten und besonders anfällig für schwere Komplikationen waren, starben sie häufig kurze Zeit später. Temime erklärt das so: „Wir haben die Lebenserwartung um drei bis sechs Monate verlängert – bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 18 Monaten in diesen Einrichtungen eine beachtliche Zahl.“ Temime und ihre Mitautor:innen der Studie haben somit gezeigt, dass konsequente Händehygiene nicht nur in Krankenhäusern und Arztpraxen, sondern gerade auch in Pflegeheimen besonders wichtig ist.

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