Bordetella pertussis, der hauptsächliche Erreger des Keuchhustens, ist ein kleines gramnegatives, unbewegliches, bekapseltes, aerobes Stäbchenbakterium. Die vom ihm gebildeten Giftstoffe schädigen die Schleimhäute der Luftwege. Die Folge ist in der Regel ein wochenlanger, unspezifischer Husten. Keuchhusten gehört weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Atemwege. Er kann bleibende Schäden an der Lunge oder den Bronchien hinterlassen. Eine Behandlung erfolgt durch Antibiotika. Diese dienen dazu, die Zeit zu verringern, in der der Patient ansteckend ist. Sie haben aber kaum Einfluss auf die Dauer der Erkrankung selbst. Hustenhemmende Medikamente (Antitussiva) zeigen bei Keuchhusten keine Wirkung. Eine überstandene Erkrankung führt nicht zu einer dauerhaften Immunität.
Keuchhusten ist hoch ansteckend und wird von Mensch zu Mensch über eine Tröpfcheninfektion, d.h. Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Generell kann der Erreger bereits durch engen Kontakt innerhalb eines Abstandes von bis zu ca. 1 Meter übertragen werden. Die Bakterien können weiterhin sogar geimpfte Personen besiedeln und diese als Wirt nutzen. Somit können die Bakterien auch von gesunden Menschen übertragen werden.
Die Inkubationszeit einer Infektion beträgt 9-10 Tage. Die Erkrankung verläuft in drei Phasen: Anfangs zeigen sich über einen Zeitraum von ca. 1-2 Wochen typische Erkältungssymptome, wie Schnupfen, Husten und Schwächegefühl. Nur selten sind Betroffene fiebrig. Der anschließende trockene Husten dauert meist mehrere Wochen an (im Mittel sechs bis sieben Wochen). Er tritt in der Regel in krampfartigen Hustenanfällen auf. Diese führen oft zu Erbrechen und dem Herauswürgen von zähflüssigem Schleim. Weitere Folgen sind Appetit- und Schlaflosigkeit. Es können auch Komplikationen wie u.a. Lungen- und Mittelohrentzündungen, Rippen- und Leistenbrüche oder Gewichtsverlust auftreten. Besonders gefährlich ist die Keuchhusten-Enzephalopathie, eine Schädigung des Gehirns, die sich in Krämpfen und Schläfrigkeit äußert und zum Tode führen kann. Nach Überstehen treten teils Lähmungen, geistige Störungen, Seh-und Hörstörungen oder Krampfanfälle auf. Säuglinge und Neugeborene erleiden durch Keuchhusten nicht selten einen Atemstillstand und können somit in Lebensgefahr geraten.
Fast alle Todesfälle und ein hoher Anteil der Krankenhausbehandlungen betrifft junge, ungeimpfte Säuglinge unter 6 Monaten. Patienten sollten für fünf Tage nach Beginn einer antibiotischen Behandlung, maximal jedoch 3 Wochen nach Krankheitsbeginn isoliert untergebracht werden.
Obwohl die STIKO (Ständige Impfkommission) zur Vorsorge eine Impfung empfiehlt, ist die Mehrheit der Menschen in Deutschland nicht gegen Keuchhusten geimpft. Die Impfung ist bereits bei Säuglingen möglich. Aber auch Betreuungspersonen sollten ausreichend geimpft sein. Frauen im gebärfähigen Alter sollten zudem darauf achten, dass ihre letzte Auffrischung nicht länger als zehn Jahre her ist, da die Wahrscheinlichkeit, sein Umfeld anzustecken bei nahezu 100% liegt, wenn dieses nicht geschützt ist. Keuchhusten ist meldepflichtig. Bei der Betreuung von Keuchhusten-Patienten ist der Einsatz von Händedesinfektionsmitteln gemäß der Standardhygiene erforderlich. Zusätzlich wird das Tragen von Mund- und Nasenschutz, sowie eines Schutzkittels und Einmalhandschuhen bei Kontakt mit infizierten Personen und erregerhaltigem Material empfohlen.
3 bis 5 Tage
Das benötigte Wirkspektrum gegen Bordetella pertussis ist: bakterizid