Neisseria gonorrhoeae ist ein gramnegatives, unbewegliches, nierenförmiges Bakterium, das meist paarweise gelagert vorkommt (dann Diplokokken) – mit einem Durchmesser von 0,6-0,8 µm. Die Bakterien bevorzugen Temperaturen zwischen 26 und 38°C und wachsen strikt anaerob. Neisseria gonorrhoeae ist Auslöser der Gonorrhoe, die im Volksmund auch als „Tripper” bezeichnet wird. Der Mensch ist der einzige Wirt von Neisseria gonorrhoeae.
Neisseria gonorrhoeae ist die dritthäufigste sexuell übertragbare Infektionskrankheit. Die Kokken verbreiten sich durch sexuelle vaginale, anale und orale Kontakte ohne Kondom, da die Übertragung ausschließlich durch direkten Schleimhautkontakt erfolgt. Schätzungsweise treten jährlich bis zu 106 Millionen Erkrankungsfälle auf.
Rund die Hälfte aller Infektionen mit dem Erreger verläuft asymptomatisch. In den meisten Fällen kommt es zu Schleimhautinfektionen des Urogenitaltraktes, des Analkanals oder des Rachens. Beim Mann kann Neisseria gonorrhoeae im Falle eines schweren Verlaufes Entzündungen der Prostata und der Nebenhoden auslösen. Bei Frauen ist eine Becken- oder Eileiterentzündung bis hin zum Bauchfell möglich. Die Inkubationszeit beträgt einen Tag bis 14 Tage.
Der Erreger wird ausschließlich durch direkten Schleimhautkontakt übertragen. Deshalb reicht meist eine Basishygiene aus. Dazu zählen die Händedesinfektion und die Desinfektion der patientennahen und häufigen Handkontaktflächen sowie die Desinfektion der verwendeten Untersuchungsinstrumente. Eine Isolierung des Patienten ist nicht notwendig.
In Deutschland ist Gonorrhoe mit Ausnahme des Bundeslandes Sachsen seit 2001 nicht mehr meldepflichtig. In Sachsen besteht weiterhin eine Labormeldepflicht bei direktem Erregernachweis.
1-3 Tage
Das benötigte Wirkspektrum gegen Neisseria gonorrhoeae ist: bakterizid.