Sarcoptes scabiei (Krätzmilbe)

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Sarcoptes scabiei (Krätzmilbe)

Was ist die Krätzmilbe?

Sarcoptes scabiei var. hominis, die Krätzmilbe, ist ein Parasit, der sich auf den Menschen spezialisiert hat. Die Krätze wird medizinisch als Scabies bezeichnet. Die Parasiten gehören zu den Spinnentieren und erreichen eine Größe von 0,2 -0,5 Millimeter. Damit sind sie für das bloße Auge kaum sichtbar. Die Weibchen graben sich in die obere Hautschicht und legen dort ihre Eier ab. Besonders Menschen mit einer Abwehrschwäche sind anfällig. Eine Behandlung erfolgt durch Skabizide. Diese sind erhältlich in Form von Cremes, Sprays oder Salben und in seltenen Fällen auch als Tabletten. 24 Stunden nach Einsatz der entsprechenden Präparate ist die Erkrankung bereits nicht mehr ansteckend.

Wie wird die Krätze übertragen?

Die Übertragung findet hauptsächlich von Mensch zu Mensch über Hautkontakt statt. Schon bevor erste Symptome auftreten, können die Milben übertragen werden. Symptome zeigen sich erst nach zwei bis fünf Wochen. Ein kurzer Hautkontakt wie etwa beim Händeschütteln reicht in der Regel nicht für eine Ausbreitung der Krankheit aus. Typische Übertragungswege sind gemeinsames Spielen bei Kindern, gemeinsames Schlafen in einem Bett, Körperpflege von Kleinkindern durch die Eltern oder von Kranken durch Pflegende.

Bei Scabies crustosa, der Borkenkrätze, kann hingegen schon ein kurzer Kontakt reichen. Diese hoch ansteckende Form der Krätze geht einher mit starker Krustenbildung und einer sehr hohen Anzahl von Milben auf der Haut. Da die Übertragung hauptsächlich über die Haut erfolgt, sind Orte wie Kindergärten, Einrichtungen für Behinderte, Obdachlosenasyle, Gefängnisse, Altersheime und Krankenhäuser besonders gefährdet.

Die Ansteckung über Kleidung oder Bettwäsche ist dabei auch möglich. Diese Art der Übertragung ist bei der gewöhnlichen Form eher unwahrscheinlich, da die Milben nur ein bis zwei Tage außerhalb des Wirtes überleben können.

Wie äußert sich die Erkrankung?

Brennende und juckende Haut, die bei Bettwärme besonders stark ist, ist typisch. Befallen sind vor allem Zwischenräume von Fingern und Fußzehen, Handgelenke, Knöchel, Achseln, Ellenbogen, Brustwarzen und Genitalien. Auch Regionen, die nicht direkt betroffen sind, können Symptome aufweisen. Bei Säuglingen können auch Kopf, Gesicht, Fuß- und Handflächen betroffen sein. Auf der Haut sind typischerweise feine, dunkle und unregelmäßige Linien zu sehen, die aber mit bloßem Auge schwer zu erkennen sind. Als Hautreaktion bilden sich nach einiger Zeit Bläschen, gerötete erhabene Knötchen oder Pusteln. Aufgekratzte Hautstellen können sich darüber hinaus eitrig entzünden. Auch allergischer Hautausschlag kann sich bilden.

Bedeutung für Infektionen in Krankenhäusern und im ambulanten Bereich

Bei Auftreten von Einzelfällen ist sorgfältig nach engen Kontaktpersonen zu suchen, um ihnen ebenfalls eine adäquate Behandlung zu ermöglichen. Medizinisches Personal, das beruflich engen Kontakt zu einer Person hat, die vermutlich oder nachgewiesenermaßen an Skabies erkrankt ist oder die ein erhöhtes Risiko hat, mit Krätzemilben besiedelt zu sein, muss bei Hautkontakt Einmalhandschuhe und Schutzkleidung mit langen Ärmeln tragen. Bei stationär betreuten Patienten wird eine Isolation der infizierten Personen bis zum Eintritt der Behandlungswirkung empfohlen. Die üblicherweise durchgeführten Maßnahmen der Basishygiene zur Vermeidung anderer Infektionsrisiken, z.B. die Händedesinfektion nach Ablegen der Einmalhandschuhe, gelten weiterhin.

Nach § 34 Abs. 1 IfSG dürfen Personen bzw. Patienten, die an Scabies erkrankt oder dessen verdächtigt sind, Gemeinschaftseinrichtungen nicht besuchen sowie keine Tätigkeiten ausüben, bei denen sie Kontakt zu den dort Betreuten haben, bis nach ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Krankheit durch sie nicht mehr zu befürchten ist.

In Deutschland wird bei der Diagnose einer Krätze die Mitteilung an das zuständige Gesundheitsamt empfohlen. Für Gemeinschaftseinrichtungen besteht die Pflicht dazu.

Überlebenszeit der Erreger auf Oberflächen

2-3 Tage, bei 12 °C und feuchter Luft bis zu 14 Tage

Desinfektionsmittelwirksamkeit zur Prävention

Händedesinfektionsmittel sind nicht wirksam. Bei einem Befall können Textilien thermisch desinfiziert werden, indem sie bei 50°C gewaschen werden oder indem sie mindestens sieben Tage bei konstanten 21°C trocken gelagert werden.

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