Das Bakterium ist häufig auf der menschlichen Haut und Schleimhaut zu finden. Es gehört zur Gattung der Staphylokokken, die sich von organischem Material ernähren. Der bekannteste Vertreter dieser Gattung ist Staphylococcus aureus. Für gesunde Menschen ist Staphylococcus epidermidis normalerweise ungefährlich. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann der Keim jedoch hartnäckige Nosokomialinfektionen auslösen. In Krankenhäusern kann er wegen seiner Resistenz gegen Penicillin und Methicillin problematisch werden.
Wie wird Staphylococcus epidermidis übertragen?
Staphylococcus epidermidis kann lange auf verschiedenen Oberflächen überleben – besonders auf polymerem Kunststoff oder Metall, und hier einen gut haftenden Biofilm bilden. Durch die Kontamination von medizinischen Produkten (länger liegende Katheter oder Drainagen, transplantierte Herzklappen und künstliche Gelenke) kann er eine sogenannte Fremdkörperinfektion auslösen, mit zum Teil schwerwiegendem Verlauf. Auch über Hände, Blut, Husten-Sekret, Wundsekret und Hautkontakt, sowie über den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen und Flächen kann der Keim in den Körper gelangen.
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Wie äußert sich die Erkrankung?
Staphylococcus epidermidis kann Wundinfektionen, Furunkel, Nasennebenhöhlenentzündungen, Endokarditis und andere Entzündungen verursachen. Das Bakterium kann sich über längere Zeit in „Schlupfwinkeln“ im Körper verstecken, wo es vom Immunsystem nicht bemerkt und deshalb auch nicht bekämpft wird. Sobald die Voraussetzungen für eine erneute Infektion für das Bakterium günstig sind, der Mensch zum Beispiel ein schwaches Immunsystem hat, kann das Bakterium erneut Entzündungsherde entfachen, die chronisch werden können und – wenn der Erreger eine Multiresistenz aufweist – nur schwer zu bekämpfen sind.
Bedeutung für Infektionen in Krankenhäusern und im ambulanten Bereich
Das Bakterium geht regelmäßig als Verursacher von nosokomialen Wund- und Harnwegsinfektionen, sowie von Sepsis in die Surveillance-Berichte von Krankenhäusern ein.
Desinfektionsmittelwirksamkeit zur Prävention
Das benötigte Wirkspektrum gegen Staphylococcus epidermidis ist: bakterizid