Yersinia spp.

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Was sind Yersinien?

Yersinien bezeichnen eine Gattung gramnegativer stäbchenförmiger Bakterien aus der Familie der Enterobacteriacae, welche die Yersiniose hervorrufen. Diese sind in Deutschland nach Salmonellen und Campylobakter die dritthäufigsten Erreger bakterieller Darmerkrankungen. Von 18 bekannten Spezies sind insbesondere Yersinia (Y.) enterocolitica und Y. pseudotuberculosis für den Menschen pathogen. Ausgenommen ist Yersinia pestis, die im 6., 13.-15. und im 19. Jahrhundert die großen Pestpandemien auslöste und heute in Einzelfällen nur noch in den USA auftritt. Während in Europa mit über 90 Prozent die Y.-enterocolitica-Stämme des sogenannten Bioserovars 4/O:3 häufigste Erreger einer Yersiniose sind, ist das Bioserovar 1B/O:8 geographisch nur in Nordamerika verortet und gilt im europäischen Raum als reiseassoziiert. Die Spezies Y. pseudotuberculosis tritt dagegen allgemein weltweit nur in 0,5 bis 1 Prozent der Fälle auf. Sowohl Y. enterocolitica als auch Y. pseudotuberculosis sind Zoonosen (von Tieren auf Menschen und umgekehrt übertragbare Krankheiten), deren Hauptreservoir sich in Tierarten wie Schweinen und Rindern, aber auch Ziegen oder Hunden befindet. Daher muss bei größeren Krankheitsausbrüchen in einer Kooperation von Human- und Veterinärmedizin schnellstmöglich eine Kontamination geprüft und deren Herkunft ausfindig gemacht werden.

Wie werden Yersinien übertragen?

Auslöser für eine Infektion ist in den meisten Fällen der Verzehr von unzureichend gegartem, rohem oder bei der Zubereitung verunreinigtem Schweinefleisch. Aber auch Wasser, Milch und Gemüse, das durch Bewässerung in Kontakt mit tierischen Exkrementen gekommen ist, kann Überträger der Yersinia-Bakterien sein. Insbesondere für Kleinkinder stellt dieser Infektionsweg daher ein großes Gesundheitsrisiko dar. Annähernd ausgeschlossen ist bei einer Yersiniose jedoch die Direktübertragung von Mensch zu Mensch oder Tier zu Mensch.

Wie äußert sich die Erkrankung?

Bereits nach einer Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen können bei Infektion erste Symptome einer Enterokolitis, eine kombinierte Entzündung des Dünndarms und des Dickdarms, auftreten. Eine durch Y. enterocolitica ausgelöste Yersiniose verursacht bei Kleinkindern eine ein bis drei Wochen andauernde Magen-Darm-Erkrankung mit Fieber, Bauchschmerzen und blutigem Durchfall. Bei Jugendlichen und Erwachsenen äußert sich eine Ansteckung ebenfalls durch Fieber sowie durch das Anschwellen von Lymphknoten, einem einer Blinddarmentzündung ähnlichen Schmerz auf der rechten Bauchseite, einer Rachenentzündung oder anderweitig grippalen Symptomen. Auffällig ist, dass Männer und Kinder unter fünf Jahren eher betroffen sind, als andere demographische Gruppen.

Bedeutung für Infektionen in Krankenhäusern und im ambulanten Bereich

Es sind die Maßnahmen der Basishygiene einzuhalten. Weitere isolierende Maßnahmen sind erst erforderlich, wenn bei Kontaktpersonen ebenfalls eine gastroenteritische Symptomatik auftreten sollten. Darmpathogene Yersinia spp. sind in Deutschland meldepflichtig.

Überlebensdauer der Erreger auf unbelebten Oberflächen

Yersinien überleben häufig sowohl die Verarbeitung, den Transport als auch die Lagerung von Schweine- oder Rinderfleisch. Da die Bakterien sich auch bei niedrigen Temperaturen von bis zu vier Grad Celsius sowie unter mikroaerophilen Umständen vermehren, ist die Kühlung nicht ausreichend, um die Verbreitung und die damit verbundene Infektionsgefahr einzudämmen. Eine genaue Überlebensdauer ist nicht bekannt.

Desinfektionsmittelwirksamkeit zur Prävention

Das benötigte Wirkspektrum gegen Yersinia ist: bakterizid.

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